Saturday, August 19, 2017

20th Sunday in Ordinary Time - Einsideln, 20 August 2017

Gebetstag
der Marianischen Frauen- und Müttergemeinschaft
Heilige Messe - 20. AUGUST 2017 - Einsiedeln

Is 56:1, 6-7
Rom 11:13-15, 29-32
Mt 15:21-28

Gelobt sei Jesus Christus!

„Darauf antwortete ihr Jesus: Frau, dein Glaube ist groß. Was du willst, soll geschehen.“

Für einen ganz gewöhnlichen Sonntag im Jahreskreis enthalten die heutigen Lesungen eine grosse Seltenheit: Das heisst: Alle drei Lesungen weisen auf ein gemeinsames Thema hin und zwar auf den besonderen Platz, den Gott in seiner Liebe all denen reserviert hat, welche die Gerechtigkeit leben – und zwar auch jenen Gerechten, die nicht zum auserwählten Volk gehören. Alle drei Lesungen weisen auf den besonderen Platz im Heilsplan Gottes hin, den die Heiden, die nicht zum Gottesvolk gehörenden, aber dennoch den in der Mitte des Gottesvolkes gegenwärtigen wahren Glauben annehmen.

In der ersten Lesung sagt Jesaia mit prophetischen Worte: „Die Fremden, die sich dem Herrn angeschlossen haben, die ihm dienen und seinen Namen lieben, um seine Knechte zu sein, alle, die den Sabbat halten und ihn nicht entweihen, die an meinem Bund fest halten, sie bringe ich zu meinem heiligen Berg und erfülle sie in meinem Bethaus mit Freude.“

Im Brief an die Römer erklärt Paulus die Logik seines Einsatzes für uns Heiden. „Euch, den Heiden, sage ich: Gerade als Apostel der Heiden preise ich meinen Dienst, weil ich hoffe, die Angehörigen meines Volkes eifersüchtig zu machen und wenigstens einige von ihnen zu retten.“ Der Heilige Paulus lehnt den Vorrang nicht ab, den das Volk Israel bei der Verkündigung des Evangeliums hat, aber er erklärt auch, warum er berufen ist, das Evangelium den Heiden zu verkünden. Ja, auch durch die Eifersucht, auch durch menschliche Schwächen kann Gott wirken. Der Apostel der Heiden versucht mit allen Mitteln, die Menschen ins Reich Gottes zu führen: Vor allem die Juden, aber nicht weniger auch uns, die Heiden.

Von daher können wir die offensichtliche Kälte verstehen, mit welcher der Herr der kananäischen Frau begegnet, die ihn bittet, ihre Tochter von einem Dämon zu befreien. Wir verstehen, dass das auserwählte Volk Gottes den ersten Platz in der Sendung Jesu hatte. Israel hatte den Vorrang beim Heilswirken Jesu. Es schien zunächst so, dass diese kananäische Frau keinen Platz im Heilsplan Gottes hätte. War doch dieser Heilsplan nicht so sehr auf die Bekehrung der einzelnen ausgerichtet, sondern vielmehr darauf, dass das Volk Gottes ins Reich Gottes geführt werde. Die Frau, diese kananäische Mutter hat aufgrund ihres Glaubens an Christus und aufgrund ihrer Hartnäckigkeit zugunsten ihrer Tochter eine Antwort des Erlösers der Welt erhalten.

„Darauf antwortete ihr Jesus: Frau, dein Glaube ist groß. Was du willst, soll geschehen.“

Es gibt Parallelen zwischen dieser Mutter und der Heiligen Monika, der Mutter des Hl. Augustinus. Die Hl. Monika hat durch ihr intensives Gebet und durch ihre Tränen nicht nur die Bekehrung ihres Mannes erreicht, sondern auch und vor allem die Gnade der Bekehrung ihres Sohnes. Wir dürfen nie damit aufhören, für das ewige Heil der andern zu beten, für das ewige Heil im Leib der einen, heiligen, katholischen und apostolischen Kirche.

Wir führen diese Überlegungen nun einen Schritt weiter in Bezug auf das, was die Liebe Gottes in Christus zu uns Getauften betrifft und schauen auf die schwierige Frage des OB und WIE der Herr auf unsere Bitten hört. Auf unsere Bitten für uns selber aber auch für unsere Verwandten und Nachbarn, ja für das Heil der ganzen Welt. Eines muss dabei klar sein. Wir haben kein Recht darauf, erhört zu werden. Aber wir können selbstverständlich Gott an seine Liebe erinnern, auch an seine Liebe zu den Letzten, den Fremden, den Heiden welche zu Christus zurückkehren und ihr Leben in die Hand Gottes legen.

Dann kommt die Frage auf: „Ereignen sich solche Dinge, wie wir sie eben im Evangelium gehört haben, auch heute noch?“ „Ist Jesus seinem Volk, der Kirche, heute nahe oder fern?“ Es scheint so, also ob in unseren Tagen die Gleichgültigkeit in Sachen des Glaubens auch in der katholischen Kirche selbst gewachsen ist. Einige schliessen die Möglichkeit von Wundern absolut aus und zweifeln daran, ob Gott überhaupt auf unsere Gebete hört. Viele sagen, dass der Hauptgrund für die Leere im Leben vieler Menschen in einem Mangel an Gottesfurcht liege, das heisst in einem Mangel dieser Tugend, welche für den Schmerz steht, den wir empfinden für die Beleidigungen, die wir Gott mit unserem Leben (mit unseren Sünden: durch Gedanken, Taten und Unterlassungen) zufügen.

Also: Für unsere Versäumnisse dem guten Gott gegenüber, der seinen Sohn zu uns gesandt hat, damit er uns von der Sünde und dem Tod errette. Man kann ohne weiteres sagen, dass heute die Furcht vor dem richtenden Gott fehlt, die Furcht vor dem Gott, der am Ende der Zeit in Herrlichkeit kommt, um die Lebenden und die Toten zu richten. Das heisst, dass viele Menschen heute nicht mehr daran glauben, dass es für alle Menschen eine endgültige Entscheidung gibt zwischen der ewigen Freude – dem Himmel und der ewigen Verdammnis – der Hölle.

In Wirklichkeit, so wage ich zu sagen, haben sich die Zeiten überhaupt nicht geändert. Die Menschen sind nicht unbedingt gottloser als früher in der Geschichte. Zum Beispiel, der Hl. Beda Venerabilis (im Jahre 735 gestorben), in seiner Historia ecclesiastica gentis Anglorum (Kirchengeschichte des englischen Volkes) in den Kapiteln über der Lage der Kirche in England am Anfang des 8. Jahrhunderts, schrieb von Zeugnisse von Menschen, die zwar an Gott glaubten, aber ohne die Überzeugung, es zu schaffen, in den Himmel kommen zu können. D.h. es gab Menschen, die zwar zur Glaubensgemeinschaft gehören wollte, die aber nicht bereit waren, mit einem Leben in Sünde zu brechen. Sie waren so in Tat und Wahrheit auf dem Weg in die Hölle.

Vielleicht ist die Phantasie der heutigen Menschen etwas verflacht und sie können sich nicht einmal mehr eine Hölle vorstellen. Sie denken vielleicht, dass sie einfach sterben und von der Bildfläche verschwinden wie ein Hund oder eine Katze. Das Resultat ist aber im Wesentlichen damals wie heute dasselbe: Aus Liebe oder aus Eifersucht – Wie der Hl. Paulus müssen wir versuchen, die andern dazu zu bewegen, den Glauben an Christus anzunehmen, das heisst, auf die Ewigkeit mit Gott zu hoffen und so dem Leben Sinn zu geben und Freude schon in dieser Welt, echte Freude zu finden. Wir müssen so sehr glauben und vertrauen wie die kananäische Frau und Christus zuerst für das Seelenheil unserer Familienangehörigen bitten, dann aber auch für das Heil aller andern. Es gibt keine Alternative zur Erlösung durch Christus. Wie die Hl Monika, so dürfen auch wir nicht nachlassen in unseren Bemühungen, unsere Welt von heute zu Christus zu führen.

„Darauf antwortete ihr Jesus: Frau, dein Glaube ist groß. Was du willst, soll geschehen.“

Seien Sie guten Mutes! Frauen der Marianischen Frauen und Müttergemeinschaft! Beten Sie weiter und inständig für die Rettung unserer Welt!

Gelobt sei Jesus Christus!
               

Maria, Mutter des Herrn, bitte für uns! 




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